Es ist schon eine Herausforderung, am Tag nach dem Megger Oktoberfest eine Bergwanderung zu machen! Einige haben das frühe Aufstehen nicht geschafft. Die TeilnehmerInnen dagegen wurden schon am frühen Morgen mit einer wunderbaren Bergsicht verwöhnt…
Das ursprünglich geplante Tourenziel (Sidelhorn) war wegen des Schneefalls der vergangenen Tage und des geschlossenen Grimselpasses nicht erreichbar. Neues Ziel: Nidwaldner Héhenweg von Wirzweli über den Storeggpass nach Eggen.
Der Anstieg vom Bahnhof Dallenwil zur Talstation der Wirzwelibahn diente dem Aufwärmen und ersten Durchschnaufen. In Wirzweli starteten wir gleich ohne Pause, hatten wir doch den Kaffeehalt auf der Gummenalp nach einer Stunde Marschzeit vorgesehen. Während des steilen Aufstiegs kam die wärmende Sonne hinter den östlichen Bergketten empor und tauchte die Welt um uns in eine strahlende Landschaft.
Nach der Gummenalp (und dem Kaffee) ging unsere Wanderung zuerst auf gemütlichen Fahrstrassen zur Loch-, Chälen- und Laucherenhütte weiter. Dort begrüsste uns eine übermütige Katze im Schnee, die ihren Wegzoll in Form von Krauleinheiten verlangte.
Hinauf zum Schluchberg führte ein steiler Zickzack-Weg. Der obere, etwas ausgesetzte Wegabschnitt war mit einem Seil gesichert. Wir waren froh darum, hatte doch der Regen am Vortag und die folgende kalte Nacht die Schneeoberfläche hart werden lassen. Nun waren wir „offiziell“ auf dem Nidwaldner Höhenweg. Vom Grat hatten wir wunderbare Tiefsichten zum Sarnersee, ins Melchtal und links hinunter ins Tal der Engelberger Aa. Und natürlich auch immer wieder zu den Berner Granden, vom Finsteraarhorn über das Rosenhorn zum Mönch und Eiger. Bald folgte die Schlüsselstelle dieser Etappe: Die Felsscharte „Charren“, eine kurze, leicht exponierte Stelle, die 2019 mit grossem Aufwand mit Seilen und Trittbügeln gesichert wurde und den durchgehenden Höhenweg erst möglich machte.
Wir folgten dem Grat bis zum Storeggpass, wo man sich entscheiden muss: weiter auf dem Höhenweg nach Engelberg oder hinunter zur Bergstation Eggen. Wir wählten die zweite Option und genossen nach gut 5-stündiger Wanderung die Fahrt mit den beiden „Buiribähnli“ ins Tal nach Grafenort. Hier endete unsere Herbstwanderung, auf welcher wir schon viele Vorboten der kommenden Skitourensaison erkennen konnten: weisse Berggipfel ☺.
Petra, Patrick, Davor